Die Personalabteilung muss auf die Veränderung im Unternehmen reagieren, während sie selbst vom Fortschritt eingeholt wird.
Die Digitalisierung zerstört alte und schafft neue Geschäftsmodelle, nicht ohne dabei auch Einfluss auf die Arbeitsstrukturen innerhalb des Unternehmens und speziell der HR-Abteilung zu haben. Moderne Informations- und Kommunikationssysteme verändern die industrielle Produktion. Intelligente und digital vernetzte Systeme organisieren sich weitestgehend selbst und sind in der Lage, mit anderen Maschinen und Menschen zu interagieren. Doch auch außerhalb der Fabrikhallen werden Roboter, digitale Assistenten und selbstlernende Software die Arbeitswelt umstrukturieren. Neue Technologien sind nicht mehr nur in der Lage, physische Tätigkeiten auszuüben, sondern verfügen auch über analytische Fähigkeiten, welche die Arbeitsprozesse des Menschen nach und nach ersetzen. Der Rohstoff der neuen Zeit sind große Datenmengen, Big Data, geliefert durch die verschiedensten Sensoren smarter Devices. Intelligente Systeme analysieren diese Daten und werden in die Lage versetzt, sich stetig an die Umwelt und die Bedürfnisse der User anzupassen (3.3, 3.4, 3.5).
Transformation der Personalabteilung
Diverse Innovationen – Tools, Apps, Software – unterstützen Personaler bei ihrer Arbeit und verändern die Aufgabengebiete der Personalabteilung, auch weil nun neue Ressourcen frei sind (3.2). „Employee Self Services“ tragen ihren Teil dazu bei und nehmen den Mitarbeiter selbst in die Verantwortung. Über unterschiedliche Touchpoints (Handy-Apps, Web-Services, digitale Kiosksysteme) sind diese nun selbst in der Verantwortung, die persönlichen Daten zu pflegen. Hochzeiten, Namensänderungen, Nachwuchs und Umzüge sind hier nur einige Beispiele (3.6). Doch nicht nur für bestehende Mitarbeiter gibt es Veränderungen, sondern auch für solche, die es werden wollen. Gerade im Hinblick auf das Anwerben neuer Digital-Native-Talente spielt das Mobile Recruiting eine immer wichtigere Rolle. Die Generation Y nutzt für die Jobsuche vorwiegend ihr Smartphone. Tatsächliche relevante Kompetenzen und Skills werden beim Recruitingprozess häufig nicht kommuniziert. Ein Tool soll hier den Graben schließen (3.7).
Der Untergang des Papiers
In der neuen digitalen Welt entfällt der Weg zum Abteilungsdrucker. Digitale Personalakten schonen durch die Abwendung vom Papier nicht nur die Umwelt und senken die Kosten, vielmehr bieten solche Programme mittlerweile eine Vielzahl von zusätzlichen Personalanalyse-, Reporting- und Planungs-Tools, sodass die Arbeit in der Personalabteilung nicht nur an Tempo, sondern auch an Qualität zunimmt (3.9). Bestandteile der papierlosen HR-Abteilung sind auch digitale Zeugnisgeneratoren sowie die digitale Lohn- und Gehaltsabrechnung. Zeugnisgeneratoren nutzen eine einfache Bewertungsmaske, die Führungskräfte per Mausklick ausfüllen können, und erstellen dann mit einer Vielzahl passender Textbausteine das Arbeitszeugnis. Selber geschrieben werden muss nicht mehr. So kann wertvolle Arbeitszeit eingespart werden (3.10). Digitale Lohn- und Gehaltsabrechnungen eignen sich vor allem für die Unternehmen, deren Mitarbeiter nur noch selten vor Ort sind. Über einen gesicherten Online-Zugang erhalten diese Zugriff auf ihre Gehaltsdokumente. Das spart sowohl Papier als auch Porto (3.8).
Dass die Gruppe der ortsungebundenen Arbeiter in Zukunft noch zunehmen wird, gilt als unbestritten. Während passende Cloud-Dienste schon jetzt ein geräteübergreifendes und ortsunabhängiges Arbeiten ermöglichen, wird dies in Zukunft noch komfortabler. Diverse Smart Devices passen sich automatisch den Anforderungen des Benutzers an. Das Display am intelligenten Kühlschrank wird zum Eingabegerät, während sich Raumlicht und Büromöbel so ausrichten, dass der User sich optimal konzentrieren kann. Nicht zu vergessen ist die digitale Assistentin, die einen rechtzeitig an wichtige Termine erinnert (3.11).
Das Kapitel im Überblick
• Apps, Tools & Software für Personaler
• Industrie 4.0: Interaktion von Mensch und Maschine
• Künstliche Intelligenz und der „Super Recruiter“
• Kompetenzerfassung als Integrationsaufgabe
• Digitale Lohn- und Gehaltsabrechnung
• Praxistipps zur Einführung einer digitalen Personalakte
• Personalarbeit neu denken: Arbeitszeugnis in 15 Sekunden
• Mobile Collaboration und der Digital Workspace
Fallbeispiele
Interviews, Gastbeiträge und Fallbeispiele aus TREND-REPORT, der Wirtschaftszeitung mit freien Inhalten für die moderne Wirtschaft
Einfach, effizient und für alle. „Besonders bei KMU wurde der Verwaltungsaufwand als das wesentliche Hemmnis in der bAV-Verbreitung identifiziert“, berichtet Martin Bockelmann, auch aus eigener Erfahrung. https://trendreport.de/einfach-effizient-und-fuer-alle/ | |
Autor Prof. Wolfgang Prinz (PhD) schreibt über Wearables im Arbeitsleben. „Wearables und Smart Glasses werden in den nächsten Jahren die heute üblichen Endgeräte ergänzen oder ablösen.“ https://trendreport.de/wearables-im-arbeitsleben/ |
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Skill-Management: Immer die richtigen Mitarbeiter im Einsatz. Thomas Schlereth schildert im Gespräch mit der TREND-REPORT-Redaktion die Vorteile eines auf Skills basierten People-Management-Systems. https://trendreport.de/skill-management-immer-die-richtigen-mitarbeiter-im-einsatz/ | |
HR-Experte Dirk Hahn schreibt über den Bedarf für eine agile Projektorganisation im Kontext von Fachkenntnissen und Social Skills der Mitarbeiter. http://trendreport.de/mitarbeiter-fuer-die-transformationen-unserer-zeit/ |
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Je mobiler, flexibler und agiler der moderne Büromensch tätig ist, desto größer werden die Anforderungen an seinen Arbeitsplatz, schildert Holger Fischer im Gespräch mit unserer Redaktion. https://trendreport.de/it-loesungen-fuer-den-arbeitsplatz-von-morgen/ |