Die Berufe der Zukunft

Im Zuge der Digitalisierung droht einer Vielzahl von Berufen der Untergang. Bildungseinrichtungen sind gefordert, schnell neue Möglichkeiten anzubieten.

Mal schnell schauen, ob mein Beruf noch zukunftsfähig ist oder ob meinen Job schon ein Roboter machen kann.
Das wäre doch gut? Genau das erfahren Sie unter „https://job-futuromat.ard.de/“. Der „Job-Futuromat“ ist ein Online-Tool, das im Rahmen der ARD-Themenwoche 2017 „Zukunft der Arbeit“ eingesetzt wird. Es ist entwickelt worden als ein Kooperationsprojekt der ARD mit der Bundesagentur für Arbeit (BA) und deren Forschungseinrichtung, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Die Statistik der BA und das IAB lieferten die Daten für das Tool. Das IAB beriet fachlich bei der Gestaltung des Job-Futuromaten.

Der Job-Futuromat basiert auf den berufskundlichen Informationen für etwa 4 000 Einzelberufe. Sie stammen aus der Expertendatenbank Berufenet der Bundesagentur für Arbeit (BA). Diese enthält für alle in Deutschland bekannten Berufe unter anderem Informationen über die üblicherweise zu erledigenden Tätigkeiten. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat für jede dieser Tätigkeiten ermittelt, ob sie automatisierbar ist oder nicht (siehe Studie von Dengler/Matthes, 2015). Daten zur Zahl der Beschäftigten und zu den Bruttomonatsgehältern stammen von der Statistik der BA.

Sucht man zum Beispiel auf der Onlineplattform den Beruf des / der Steuerfach­an­gestellten wird man damit konfrontiert, dass 83 Prozent der Tätigkeiten in diesem Beruf bereits von Maschinen übernommen werden können. Der hohe Grad der Automatisierbarkeit sollte alle Steuerberater und ihre Mitarbeitenden eigentlich aufschrecken lassen.

Auszubildende, die diesen anspruchsvollen Beruf gerade lernen, müssen daraus nun ihre Erkenntnis ziehen und sich zum Steuerberater oder zum Bilanzbuchhalter ausbilden lassen. Sonst wird eine zukünftige Beschäftigung unwahrscheinlich. Doch geht das überhaupt für alle so einfach? Ist dieses Ziel nicht mit hohen Ausbildungskosten verbunden und mit staatlichen Regulierungen?
Der technische und digitale Fortschritt fordert auch einen Wandel in den Berufsbildern. Während viele klassische Tätigkeiten an Bedeutung verlieren, entstehen auch komplett neue Berufe. Doch wie sehen eigentlich die Berufe der Zukunft aus und welche Kompetenzen brauchen Sie dafür? Ziel sollte es sein, sich selbst zunächst zu fragen: Was möchte ich Sinnvolles tun? Hat man darauf eine Antwort, trifft man auf diverse Studiengänge.

Doch die meisten Studiengänge stellen ihr Alleinstellungsmerkmal nicht heraus und zukunftsträchtige Studiengänge sind noch viel zu unbekannt.
Die vierte industrielle Revolution wird neue Berufsbilder brauchen und hervorbringen. Die Hochschulen und Bildungseinrichtungen sind daher gefordert, neue Berufe zu identifizieren und die nötigen Ausbilder dafür zu qualifizieren. Klare Ausbildungsprofile benötigen in diesem Kontext auch Studenten.

Hochschulen sind dazu aufgerufen, herauszufinden, was also hinter den neuen Job-Bezeichnungen steckt und welche Qualifikationsprofile dafür nötig sind. Nach Frau Prof. Dr. Jutta Rump, IBE Ludwigshafen, wirkt sich Industrie 4.0 auf zukünftige Beschäftigungsverhältnisse folgendermaßen aus: „Es gibt so eine geflügelte Kennzahl, nämlich zwei Drittel aller Tätigkeiten werden durch die Digitalisierung beeinflusst. Insbesondere sind die betroffen, die eine manuelle oder kognitive Routinetätigkeit verrichten. Das kann durchaus auch ein hochkomplexer Prozess sein, aber immer, wenn eine gewisse Wiederholung erfolgt, können sie diesen Prozess extrem gut strukturieren und können einen Algorithmus darauflegen.“ Rump weiter: „Ich erläutere das auch immer mit dem vergleichbaren Schachcomputer, der mittlerweile jeden Großmeister schlägt. Mit der richtigen Programmierung ist der Computer immer dem Menschen voraus. Das können Sie jetzt auf Sachbearbeiter-Positionen in der Versicherungsbranche, z. B. Schadensabwicklung, übertragen, das können Sie auf Facharbeiter und Produktion in der Industrie 4.0 übertragen. An dieser Stelle werden wir negative Beschäftigungsverhältnisse haben! Das bedeutet, dass Sie sich heute mit dieser Thematik beschäftigen müssen, damit Sie jetzt diese Personengruppen mitnehmen auf die Reise und ihnen die Möglichkeit geben, durch Qualifizierung entsprechend andere Tätigkeiten machen zu können. Es zeigt sich sehr deutlich, wenn Sie diesen Transformationsprozess sehr schön gestalten und so früh wie möglich damit anfangen, dass Sie die Menschen, und zwar richtig viele Menschen, auf diese Reise mitnehmen können“, betonte Rump im Gespräch mit der TREND-REPORT-Redaktion.


Berufe der Zukunft

eSports-Manager
Die Computerspiele-Branche boomt und damit explodieren auch die Umsätze im eSport-Segment (Electronic Sports). Spiele werden mittlerweile als Live-Events vor Tausenden von Zuschauern in Fußballstadien übertragen. Weitere Beispiele erhalten Sie dazu auf der diesjährigen gamescom 2017 in Köln.

Search-Engine-Optimization-Expert
Der SEO-Expert beschäftigt sich mit der Suchmaschinenoptimierung oder englisch „Search Engine Optimization“ (SEO) und erarbeitet Maßnahmen, die dazu dienen, dass Inhalte wie Webseiten, Videos und Bilder im organischen Suchmaschinenranking in den unbezahlten Suchergebnissen („Natural Listings“) auf höheren Plätzen erscheinen. Durch das bewusste Beeinflussen der Suchmaschinenplatzierungen von zum Beispiel Videos auf der Plattform YouTube oder Webseiten auf Google können diese besser gelistet werden und neue Reichweite generieren. Suchmaschinenoptimierung ist ein Teilgebiet des Suchmaschinenmarketings.

Social-Media-Manager
Der Social-Media-Manager kennt sich sehr gut mit den Funktionsweisen und Spezifika von Social-Web-Diensten aus. Er weiß um Vor- und Nachteile einzelner Social-Media-Angebote und kann abwägen und einschätzen, welche Online-Kommunikationstools für die Strategie des Unternehmens genutzt oder auch bewusst nicht genutzt werden sollten. Idealerweise verfügt der Social-Media-Manager zudem nicht nur über grundlegende technische Verständnisse der Online-Dienste allgemein, sondern kennt auch weiterführende technische Details und Beschränkungen der einzelnen Plattformen. Zusätzlich zu diesen speziellen Fähigkeiten sind fortgeschrittene Kenntnisse im Umgang mit dem Computer, dem Internet und Content-Management-Systemen erforderlich oder zumindest sehr hilfreich.

Data-Owner
Dateneigner (auch Dateneigentümer, englisch „Data Owner“) ist ein Begriff aus dem Informationsmanagement. Analog zum Prozesseigner, der für einen bestimmten Prozess zuständig ist, ist der Dateneigner für einen bestimmten Teil der Unternehmensdaten (zum Beispiel für Lieferantendaten) zuständig. Seine Rolle bewegt sich im Rahmen der Governance und der Qualität von Daten. Er sorgt für die Umsetzung der Standards und Richtlinien, die vom Governance-Komitee oder vom für die Qualitätssicherung von Daten zuständigen Gremium verabschiedet wurden. Der Daten­eigner ist üblicherweise ein Manager, dem für die Erfüllung seiner Aufgaben ein Datensteward zuarbeitet.
In der Literatur werden die Begriffe Daten­eigner und Datensteward nicht einheitlich verwendet. So benutzt beispielsweise Boris Otto in „Datenmanagement als strategischer Erfolgsfaktor“ für den Dateneigner den Terminus „Chief Steward“; den Datensteward nennt er Business-Data-Steward, weiter führt er den Technical Data-Steward als Experten für die technische Repräsentation der Daten in Anwendungssystemen an, der eher dem Datenbankadministrator nahekommt.
Die Notwendigkeit für die Etablierung der Rolle eines Dateneigners bzw. der zugehörigen Funktion zeigt sich in Unternehmen insbesondere bei Datenintegrationsvorhaben wie dem Aufbau und Einsatz von Datenlagern und bei der Fusion von Firmen. https://de.wikipedia.org/wiki/Dateneigner

Data-Scientist
Der Job eines Data-Scientist ist es, aus großen Datenmengen Informationen zu generieren und Handlungsempfehlungen abzuleiten, die das Unternehmen befähigen, effizienter zu arbeiten. Dazu bedient er sich innovativer Analysetools und entwickelt Abfragen, die aus unübersichtlichen Datenmengen wertvolle Informationen destillieren. Anschließend werden Hypothesen abgeleitet, welche statistisch überprüft und für das Management als Entscheidungsgrundlage aufbereitet werden. https://de.wikipedia.org/wiki/Data_Science

Online-Marketing-Manager
Der Online-Marketing-Manager spielt eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung des digitalen Geschäfts. Die Position hat ein breites Tätigkeitsspektrum und beinhaltet auch die Mitgestaltung von Lösungen für eine Reihe verschiedener, digitaler Plattformen sowie einige Offline-Lösungen. Die Position beinhaltet die Zusammenarbeit mit Marketing-, Design- und Redaktionskollegen, um Konsistenz, „Best Practice“ und den effektivsten Einsatz von digitalem Marketing im gesamten Unternehmen zu gewährleisten.

Weitere Berufe

  • Softwareentwickler/-in
  • Cloud-Architekt
  • SAP-Berater /-in
  • Mechatroniker/-in
  • Netzwerkadministrator /-in
  • Software-Entwickler/-in für Virtual-Reality-Anwendungen
  • IT-Berater /-in
  • Service Level Manager /-in
  • 3D-Druck-Experte/-Expertin (die Universität Wolverhampton und die SRH Hochschule Berlin bieten hier eine Ausbildung an)
  • Conversion-Manager/-in
  • Manager/-in Web-Analytics / Web-Controlling
  • Robotik-Ingenieur/-in
  • Datenbank-Administrator /-in
  • Testmanager /-in
  • IT-Sicherheitstechniker/-in