Co-Learning-Space: Gemeinsam zu besseren Ergebnissen

Disruptive Entwicklungen und die Digitalisierung der Arbeitswelt verlangen neue Lernformen, die Unternehmensgrenzen zu Fall bringen.

Der IT-Chef Ihres Unternehmens betritt einen hellen, offenen, zur Kommunikation und zum Ideenaustausch einladenden Raum. Er setzt sich an einen Laptop und informiert sich über Cloud-Computing-Dienste, weil er in einem Projekt das firmeninterne Wissensmanagement optimieren will. Nach einiger Zeit wandert er zu seinem Nachbarn, tauscht sich mit ihm aus. Dieser IT-Manager arbeitet für ein anderes Unternehmen und ist ebenfalls mit einer Problemlösung im Bereich Wissensmanagement beschäftigt.

Arbeiten ist Lernen, und Lernen ist Arbeiten

Der Plan Ihres IT-Chefs ist randvoll: In einer Stunde trifft er sich mit mehreren IT-Experten zum kreativen Ideenaustausch. Danach steht ein Workshop an, bei dem eine IT-Koryphäe aus München über innovative Wissensmanagementprojekte referiert. Für den Abend ist das Treffen einer Arbeitsgruppe anberaumt, hier geht es um die neuesten Fortschritte in der Cloud-Technologie, um Hybrid Cloud und Multicloud.
Besonders interessant sind allerdings auch die Treffen mit Experten aus anderen Bereichen, diese wirken oft inspirierend auf das eigene Thema.
Co-Learning-Spaces – Räume, in denen sich unternehmensoffen und unternehmensübergreifend Führungskräfte und Mitarbeiter verschiedener Firmen zusammenfinden, um online und offline zu lernen, aber auch, um sich ohne Konkurrenzgehabe auszutauschen: ein Traum? Nein: Viele Großunternehmen arbeiten bereits in Corporate Universities zusammen und nutzen einen eigenen Learning-Campus. Für KMUs sind solche Lösungen aus organisatorischen und finanziellen Gründen (noch) nicht praktikabel. Möglich jedoch sind jene Co-Learning-Spaces, in denen die Bereiche Arbeiten und Lernen zusammenwachsen: „Working is learning“ und „Learning is working“.

Personalentwicklung neu gedacht

Stephan Lobodda
Stephan Lobodda

Präsenzveranstaltungen, Seminare und Trainings wird es auch weiterhin geben und sie haben auch ihre Berechtigung, doch nachhaltiges Lernen, effektive Weiterbildung und zukunftsorientierte Personalentwicklung sind mit den traditionellen Lernformaten alleine nicht möglich. Disruptive Entwicklungen und die Digitalisierung der Arbeitswelt verlangen nach neuen Lernformen und eröffnen gleichzeitig neue Möglichkeiten. Das heißt: Wir müssen das Lernen jeden Tag neu lernen.
Die rasanten Umbrüche in der Arbeitswelt 4.0 führen zu gewaltigen Entwicklungssprüngen – was gestern gelernt wurde, ist heute schon veraltet und morgen überholt. Nur wer sich lebenslang weiterbildet, kann sich kontinuierlich verbessern. Gefragt sind Selbstlernprozesse, bei denen schnell, spontan, flexibel und situativ gelernt werden kann.
Dazu ist der Austausch mit Gleichgesinnten notwendig, auch mit Gleichgesinnten aus anderen Unternehmen. So lassen sich in Lernprozessen Synergieeffekte erzeugen. Genau dies ist in einem Co-Learning-Space möglich. Hier ist alles aufs gemeinsame Lernen ausgelegt: die Atmosphäre, die Gestaltung, die Veranstaltungen und sogar das Preissystem. Wer einen Space zum ersten Mal betritt, bemerkt sofort, dass er von motivierten Lernwilligen umgeben ist, die dazulernen und sich weiterentwickeln wollen. Die anregende Wohlfühl-Lernatmosphäre eines Co-Learning-Space leistet dazu einen Beitrag.

70:20:10-Methode
70:20:10-Methode

Neue Lernwelten – neue Lernerlebnisse

Martin Walgenbach
Martin Walgenbach

Ein Space reißt Wände ein – auch im buchstäblichen Sinn. Denn er sorgt nicht nur dafür, dass Unternehmensgrenzen verschwinden und sich gemeinsame Lernprozesse verwirklichen lassen. Weil er als großer offener Bereich mit entfernbaren Wänden konzipiert ist, lassen sich rasch und einfach neue Lernsituationen schaffen: Menschen lernen allein und für sich, in Zweier-Gruppen, in Teams, werden unterstützt von Dozenten, Coaches, Moderatoren und Co-Learning-Space-Managern, die individuell auf den Lernstil der Lerner eingehen und das Gelernte in Umsetzungssituationen eingliedern.

Die Grundig-Akademie nutzt das Konzept Smart Academy um vor allem mittelständischen Unternehmen einen Treffpunkt für Seminare und Workshops, für Meetings, Gremienarbeit und Arbeitsgruppen zu eröffnen. So erhöht sich nicht nur die Effektivität der Lernprozesse, das Lernen macht zudem Spaß. Und wer mit Freude und Begeisterung lernt, lernt bekanntlich besser. Er ist motiviert, das neue Know-how in der Praxis anzuwenden und einzusetzen, weil die Emotionsebene am Lernprozess beteiligt ist.
Dazu trägt die 70:20:10-Lernregel bei, die besagt: Erfolgreiches Lernen geschieht zu 70 Prozent durch Tun und Ausprobieren, zu 20 Prozent durch den Austausch in der Gemeinschaft – und nur zu 10 Prozent durch formelles Lernen. Weil im Co-Learning-Space gemeinsame Feedback-Runden, Coachings vor Ort und der gezielte kommunikative Wissensaustausch im Fokus stehen, sind schnelle und wirksame Lernprozesse an der Tagesordnung.

von Stephan Lobodda und Martin Walgenbach