Page 27 - Handbuch HR-Management
P. 27

HANDBUCH HR-MANAGEMENT Kapitel 1.3 / Arbeiten 4.0 - Rahmenbedingungen der Bundesregierung
2015 einen eineinhalbjährigen Dialogprozess mit sogenannten Stakeholdern, also gesell- scha lichen Gruppen und einzelnen Bürgern, ins Leben gerufen. Zu den Aktionen der Bun- desregierung im Rahmen des Dialogprozesses zählten u. a. eine Au aktkonferenz, ein Grün- buch, das den Ausgangspunkt des Ministeri- ums beschreiben sollte, ein Filmfest zur Zu- kun  der Arbeit in 32 Kinos, ein Fachdialog mit Experten aus Unternehmen, Parteien, Kirchen, Gewerkscha en und Sozialverbän- den, ein Bürgerdialog, eine Abschlusskonfe- renz und das Weißbuch mit den Ergebnissen des Dialogprozesses. Die Bundesregierung re- agierte damit auf Kritik unter anderem von internationalen Wissenscha lern, die vor al- lem die Gefahren für Arbeitnehmer und Ar- beitnehmerrechte sahen. Eine Studie aus dem Jahr 2011 sieht massive Gefahren für eben diese Arbeitnehmer.(1) In ihrer Rede zur Ab- schlusskonferenz betonte Arbeits- und Sozial- ministerin Andrea Nahles (SPD) die Notwen- digkeit eines „neuen sozialen Kompromisses (...), der Arbeitgebern wie Arbeitnehmern nützt. Etwa indem wir gemeinsam mit den Sozialpartnern Wege  nden, wie Beschä igte ihre jeweiligen Arbeitszeitwünsche auch um- setzen können.“(2)
Erwerbstätigenkonto zur Quali zie- rung
Zu den Vorschlägen des Weißbuchs zählt bspw. die Gründung eines Erwerbstätigen- kontos für junge Erwerbstätige. Die Idee da- hinter: Berufs- und Arbeitgeberwechsel wer- den weiter an Bedeutung gewinnen. Mit dem Erwerbstätigenkonto sollen die Rahmenbe- dingungen gescha en werden, um Quali - zierungen und Unternehmensgründungen zu
erleichtern. Außerdem soll die Arbeitslosen- versicherung schrittweise zu einer Arbeits- versicherung weiterentwickelt werden, um „mehr präventive Unterstützung für Beschäf- tigung zu ermöglichen“. Als Perspektive soll ein Recht auf Weiterbildung verankert wer- den. Mit einem Wahlarbeitszeitgesetz sollen Beschä igte mehr Wahloptionen für die Ar- beitszeit und den Arbeitsort erhalten. Neben
„den physischen sollen auch die psychischen Belastungen der Arbeit stärker berücksichtigt werden. Dies soll mithilfe der Weiterentwick- lung der Arbeitsschutzinstrumente zu einem Arbeitsschutz 4.0 geschehen. Da nach Au as-
Berufs- und Arbeitgeberwechsel werden weiter an Bedeutu“ng ge- winnen.
 Verwandte emen
V Mobiles Arbeiten und
Digital Workspaces S. 119
V Clickworker und
Crowdsourcing S. 123
V Demokratische Unternehmen S. 182 V Nachhaltiges Personalmanagement
als Zukun skonzept S. 252
V Neue Berufe durch den digitalen Wandel S. 257
27
Einleitung


















































































   25   26   27   28   29