Page 190 - Handbuch HR-Management
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Kapitel 4.5 / Soziokratie HANDBUCH HR-MANAGEMENT
Mehr Wertschöpfung durch agile Zusammenarbeit
Soziokratie: Der Gleichwertigkeitsgrundsatz scha  zeitgemäße Führungs- und Entscheidungsansätze für die digitale Arbeitswelt.
von Stephan Lobboda und Martin FWalgenbach
ür die einen ist sie die utopische Vorstellung einer Führungskultur ohne hierarchische Strukturen. Für die anderen exemplarisches Modell
für die neue Arbeitswelt, in der die Digitali- sierung den Takt vorgibt: Soziokratie. Für die Grundig-Akademie hingegen ist sie längst Realität: In einem Pharmaunternehmen, das bessere Qualität liefern, die Mitarbeiterzu- friedenheit erhöhen, den Krankenstand und die Mitarbeiter uktuation verringern und  e- xibel auf gestiegene Kundenanforderungen reagieren wollte, konnten wir ein soziokrati- sches Modell einführen und damit erstaunli- che Ergebnisse erzielen.
ausgeht. Hierarchische Strukturen existieren nicht oder kaum mehr, Entscheidungsprozes- se werden „soziokratisch“ gefällt. Der Begri  setzt sich zusammen aus dem lateinischen „socius“, dem Gefährten, und dem griechi- schen „kratein“, dem Regieren.
Wer sich dabei an den konsensorientierten Führungsstil erinnert, der be ndet sich auf dem richtigen Weg. Allerdings: Soziokratie geht einen großen Schritt weiter. Denn hier grei  das Konsent-Prinzip. Das ist kein Tipp- fehler, wir reden nicht vom Konsens. „Kon- sent“ in einer Soziokratie heißt: Eine Ent- scheidung wird sofort getro en, wenn alle Be- teiligten – die gleichberechtigt auf Augenhöhe agieren – keine begründeten oder begründba-
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Die Soziokratie und das Kein-Einwand- Prinzip
Was überhaupt ist Soziokratie? Auf den Punkt gebracht, han- delt es sich um ein Mo- dell, das von der Gleich- wertigkeit aller Beteiligten
Stephan Lobodda
Martin Walgenbach






















































































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