Page 185 - Handbuch HR-Management
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HANDBUCH HR-MANAGEMENT
Kapitel 4.4 / Demokratischer Führungsstil
scha . Einer von ihnen, Frederick Winslow Taylor, verö entlichte 1911 seine Erfahrungen und Schlussfolgerungen in dem Buch „Die Grundsätze der wissenscha lichen Betriebs- führung“. Die wichtigsten Kernpunkte sind:
V Es gibt „one best way“. Folglich braucht es eine detaillierte Vorgabe der Arbeits- methode und eine genaue Fixierung des Leistungsortes sowie des Leistungszeit- punktes.
V Einführung einer „Einwegkommunikati- on“ mit festgelegten und eng einge- schränkten Inhalten
V Einführung von detaillierten Zielvorga- ben für jeden Einzelnen ohne direkt er- kennbaren Zusammenhang mit den Un- ternehmenszielen
V Einführung von externen Kontrollen, zum Beispiel Qualitätskontrollen
So sieht die Arbeitswelt Anfang des 20. Jahrhun- derts aus. Arbeiten und Denken wird getrennt. Das Teilen von Erfahrungen und Wissen wird durch Top-down-Einwegkommunikation un- terbunden. Nein, das kann nicht Dein Weg sein. So willst und kannst Du nicht arbeiten. Damit
steht für Dich fest, dass Frederick Winslow Tay- lor Dir nicht die Antworten liefert, welche Du Dir gewünscht hast. Deine Suche geht weiter.
In einem Beitrag liest Du über die „ eorie X und  eorie Y“. Geprägt wurden diese  eo- rien Anfang der 70er-Jahre von Douglas Mur- ray McGregor. McGregor war Professor für Management am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Eines seiner Forschungs- themen war die Mitarbeiter-Dynamik in Un- ternehmen. Genau genommen befassen sich beide  eorien mit dem natürlichen Verhält- nis von Menschen zu ihrer Arbeitsleistung.  eorie X geht davon aus, dass der Mensch eine angeborene Abneigung gegen Arbeit hat und versucht, ihr aus dem Wege zu gehen. Deshalb muss er gezwungen, gelenkt, geführt und mit Strafe bedroht werden, damit er einen produktiven Beitrag leistet, was bedeutet, dass der Manager jeden Handlungsschritt detail- liert vorgeben und energisch anleiten sowie konsequent und streng kontrollieren muss.
 eorie Y beschreibt dagegen ein anderes Menschenbild. Für diesen Menschen hat die Arbeit einen hohen Stellenwert. Sie ist wich-
 Kernaussagen
V Mit kleinen Schritten fängt jede große Veränderung an
V Für jeden Menschen hat die Arbeit ei- nen hohen Stellenwert. Sie ist wichtige Quelle für Zufriedenheit.
V Es gibt keine angeborene Abneigung gegen Arbeit. Folglich ist jeder intrin- sisch motiviert.
V Eine Schuldfrage führt nie zum Ziel
V Eine freie Gehaltswahl unterstützt die Bindung an das Team und das Unter- nehmen. Sie fördert unternehmerisches Denken.
V Ein großes „Wir“ führt zum Erfolg
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