Page 84 - Handbuch HR-Management
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Kapitel 2.6 / Feedbackkultur und Innovationsmanagement
HANDBUCH HR-MANAGEMENT
Prozessen im Unternehmen dient. Erst wenn eine harte Verankerung von Innovationspro- zessen in der Organisation spürbar ist, sich Innovation in den Zielen der Mitarbeiter wie- der ndet und sich bestmöglich ihr Gehalt in Bestandteilen danach richtet, hat man eine gute Grundlage für Innovationen.
3. Innovationskultur entsteht nur durch Verhaltensänderung
Trotz aller sozialen Technologien ist Innovati- onsmanagement in erster Linie verhaltensbe- dingt. Die Untersuchungen zum Innovator’s Dilemma zeigen uns: Es fehlt den Managern meist der Mut, sich radikal selbst zu kanni- balisieren, zu lernen zu vergessen, das Unter- nehmen für Innovationen von außen zu ö - nen oder harte Messkriterien für Innovation zu setzen. Vielen Mitarbeitern fehlen Skills, Innovationen zu entwickeln oder Entwicklun- gen zu begleiten.
Manchmal fehlt ihnen schlicht und ergreifend die Erkenntnis, warum Innovationen ausrei- chend Aufmerksamkeit geschenkt werden soll, wenn der Umsatz doch vergleichsweise so niedrig zum Kerngeschä  ist. Diese Erkennt- nisse gelten vor allem für HR.
Lösung und Ansätze für HR-Innovation
Enterprise 2.0 ist der Beschleuniger für Inno- vation und muss für HR zur P ichtdisziplin werden. Ein zum Enterprise 2.0 transformier- tes Unternehmen hat alle technischen und kulturellen Voraussetzungen, um die genann- ten Aspekte umzusetzen. Für jeden Innova- tionsbaustein ist Vernetzung mit den Akteu- ren, O enheit und Transparenz nicht nur eine
Tugend, sondern zwingende Voraussetzung. Bausteine eines vernetzten Innovationsma- nagements in einem Enterprise 2.0 können zum Beispiel folgende sein:
1. Outside-in-Innovation
V Partnermanagement: Entwicklungen und Produkte dritter Partner, die nicht selbst entwickelt werden, sollen schnell ans Unternehmen zu binden sein (M&A, Joint Venture, Lizenzpartnering, Koope- rationen)
V Incubation: kleine, zarte „P änzchen“, sogenannte Start-ups, in einer eigenen Struktur au auen, fördern und im Markt etablieren
V Speedboats: sind Ausgründungen von vielversprechenden Produkt-/Service- ideen in eigene Unternehmen. Speed- boats können nur Speed aufnehmen, wenn sie sich der schwerfälligen Infra- struktur eines gediegenen Unterneh- mens entledigen können.
V Open Innovation: bedeutet, in jedem Schritt der Produktentwicklung zu prü- fen, wann externe Stakeholder, Kunden oder Partner mit in die Produktentwick- lung einbezogen werden können
2. Inside-out-Innovationen
V Intrapreneurship: ist das Prinzip der In- cubation, nur mit den Ideen der eigenen Mitarbeiter. Diese sollen mit ihrem Know-how, ihren Markt- und Unterneh- menskenntnissen und ihrer Leidenscha  für ein  ema neue Geschä sfelder auf- bauen, neue Produkte oder Services ent- wickeln.


















































































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