Page 37 - Handbuch HR-Management
P. 37

HANDBUCH HR-MANAGEMENT
Kapitel 1.5 / Demogra e und Arbeitskräfteangebot
Deutschlands wiederum werden besonders die ostdeutschen Bundesländer sowie Gebiete in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz vom Bevölkerungsschwund betro en sein, während dank Nettozuwan- derung Bayern, allen voran Oberbayern, und Baden-Württemberg leicht hinzugewinnen werden.(2) Auch Immigration, also Einwande- rung nach Deutschland, wird angesichts einer durchschnittlichen Kinderzahl in Deutsch- land von 1,4 – zur Stabilisierung der Bevöl- kerung wären 2,1 erforderlich – den Bevöl- kerungsrückgang nicht verhindern, so die Prognosen. Mit dem Bevölkerungsrückgang einher geht die Alterung der Bevölkerung, wobei hier die steigende Lebenserwartung der treibende Faktor ist. Das Statistische Bun- desamt rechnet damit, dass die Lebenserwar- tung bei Geburt für Mädchen um rund acht Jahre auf über 90 Jahre und für Jungen um neun Jahre auf 87 Jahre steigen wird.(3) Ange- sichts einer niedrigen Geburtenrate und einer steigenden Lebenserwartung stehen also im- mer weniger Leistungserbringer (Altersgrup- pe zwischen 18 und 67 Jahren) einer immer größeren Zahl von Leistungsempfängern ge- genüber, vor allem Rentnern. Da sich demo- gra sche Trends nicht leicht umkehren lassen, vor allem wenn der Prozentsatz der Frauen im gebärfähigen Alter sinkt, müssen Alternativen gesucht werden, nach denen die Politik auch eifrig Ausschau hält. Folgende Alternativen als Instrumente bieten sich an:
1. sukzessive Erhöhung des Rentenalters und Senkung der Rentenhöhe,
2. Stärkung der quali zierten Einwande- rung,
3. Ausbildung und Quali zierung der Mig- ranten, die nach Deutschland kommen,
4.
Einsatz von digitaler Technologie und Robotik.
 Verwandte emen
V Künstliche Intelligenz V Kompetenzerfassung,
E- und Mobile Recruiting
V Demokratische Unternehmen
V Selbstbestimmtes Arbeiten
V Zeitwertkonten
V Ergonomie und betriebliche Gesundheitsförderung
V Beschä igtendatenschutz
S. 136
S. 145 S. 182 S. 194 S. 199
S. 207 S. 241
Instrumente mit Nachteilen
Alle diese Instrumente werden eingesetzt, je- doch ist jedes Instrument mit Schwierigkeiten bzw. Nachteilen verbunden:
1. Die sukzessive Erhöhung des Rentenal- ters, die einer Senkung des Rentenbezugs gleichkommt, die Senkung der Renten- höhe und die Flexibilisierung der Ar- beitsmöglichkeiten für „ tte“ Rentner lassen sich nicht fortschreiben, ohne den sozialen Frieden im Land zu gefährden. Schon jetzt macht sich Unmut breit an- gesichts schmaler (und zu versteuernder) Renten im Vergleich zu ähnlich wirt- scha sstarken Nachbarn (etwa Öster- reich oder die Niederlande).
2. Hier hatte die rot-grüne Regierung Schröder mit der Green Card für quali - zierte Krä e im IT-Bereich eine erste Maßnahme ergri en. Immer lauter wird
37
Einleitung










































































   35   36   37   38   39