Page 265 - Handbuch HR-Management
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HANDBUCH HR-MANAGEMENT
Intrapreneurship. Unternehmerisches Den- ken und ein hohes Maß an Eigeninitiative sind zwei Kerneigenscha en von Mitarbei- tern, die innerhalb einer Firma innovieren und neue Projekte umsetzen wollen. Um diese Eigenscha en zu fördern, sollten Unterneh- men sich mit der Entwicklung entsprechen- der Trainings- und Weiterbildungsmaßnah- men beschä igen. So müssen Intrapreneure etwa die Chance bekommen, sich gezielt fach- lich fortzubilden. Aber auch in den Bereichen Kostenbewusstsein, Kundenorientierung und Projektmanagement bedarf es o  der Wei- terbildung, um die Erfolgswahrscheinlichkeit der Intrapreneurship-Projekte zu erhöhen. Zugleich gilt es aber auch, anzuerkennen, dass wahrscheinlich niemals alle Mitarbeiter ein Interesse daran haben werden, so viel Eigen- initiative und Verantwortung zu übernehmen. Natürlich kann Intrapreneurship zwar geför- dert, aber nie verordnet werden. Der Erfolg basiert auf der Freiwilligkeit der Mitarbeiter!
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Kapitel 5.4 / Leitbilder: Gute Arbeit im digitalen Wandel Wichtig: Regeln für Intrapreneure
Intrapreneurship bedeutet für Mitarbeiter, dass sie weitgehend eigenverantwortlich und selbstständig arbeiten können. Dennoch ist es wichtig, einige Rahmenbedingungen und Re- geln festzulegen, um mögliche negative Aus- wirkungen von Intrapreneurship zu verhin- dern. Negative Auswirkungen und ihre Lö- sungen können beispielsweise sein:
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Überforderung: Mitarbeiter überneh- men sich oder stellen im Projektverlauf fest, dass sie überfordert sind. Sowohl eine fachliche Überforderung als auch z.B. negative gruppendynamische As- pekte oder sich ändernde externe Rah- menbedingungen können dazu führen, dass Mitarbeiter vor Problemen stehen, die sie nicht ohne Hilfe lösen können. Hier ist es wichtig, geeignete Anlaufstel- len und Hilfsangebote vorzuhalten. Überstunden: Um sowohl ihren Innova- tionsprojekten als auch ihren rollenbezo- genen Aufgaben gerecht zu werden, kann es schnell vorkommen, dass Mitarbeiter zu viel Zeit im Unternehmen verbringen. Es genügt dann nicht, die Mitarbeiter zum Gehen aufzufordern - vielmehr gilt es hier, mit dem Mitarbeiter gemeinsam Lösungen zu suchen, um das Grundpro- blem zu beheben.
„Peer Pressure“: Engagieren sich viele Kol- legen in Intrapreneurship-Projekten, so kann sich dadurch der Druck auf Einzel- personen erhöhen, ebenfalls als Intrapre- neur zu agieren. Und das auch dann, wenn dazu die nötige Zeit und Fähigkeiten feh- len. Zudem kann dieser sogenannte „Peer Pressure“ im Zusammenhang mit Intra- preneurship dazu führen, dass Mitarbeiter
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Ausblick























































































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