Page 228 - Handbuch HR-Management
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Kapitel 4.13 / Berufsausbildung, Weiterbildung, Training „ HANDBUCH HR-MANAGEMENT
die Klu  zwischen der Forderung nach einer breiten, aber fundierten Fähigkeitsvermittlung wie etwa im Rahmen eines berufsbegleitenden Hochschulstudiums und der konkreten Über- tragbarkeit von Lerninhalten in die Arbeitssi- tuation weit bis „unüberbrückbar“.
Einige Weiterbildungseinrichtungen haben jedoch bereits Elemente eines kompetenzori- entierten Ansatzes in ihre Ausbildung integ- riert. Eine besondere Konzeption verfolgt un- ter den Anbietern die Steinbeis-Hochschule Berlin mit dem von ihr wesentlich geprägten Projekt-Kompetenz-Studium.
Das Projekt-Kompetenz-Konzept basiert auf dem Grundverständnis von Steinbeis, dass Wissen zwar ein wichtiges Potenzial darstellt, aber letztendlich die situative, selbstorgani- sierte Anwendung des Wissens erfolgsent- scheidend ist. Als Anwendungsobjekt für er- lerntes Wissen dient jedem Studierenden ein reales Projekt aus seinem Unternehmen. Bei dem Projekt handelt es sich um eine zeitlich befristete, herausfordernde Sonderaufgabe mit einem de nierten Ziel. Während des Stu- diums an einer der Schools der Hochschule, z. B. an der Steinbeis-Business-Academy, wird das Projekt vom Studierenden unter Anwen-
Maßnahmen der Personalent- wicklung sollen die Quali kati- onslücke schließen.
dung wissenscha licher Methoden bearbeitet. Die „Konzeption und Kommunikationspla-
nung für die Employer-Brand der X
kann beispielha  ein solches Projekt sein.
Die Arbeit am Projekt und der dabei von Stu- dentinnen und Studenten erbrachte Wissens- transfer bilden die Kompetenzen wie folgt aus: V Fachlich-methodische Kompetenzen:
Ein Projekt wie das oben als Beispiel ge- nannte schult auch das Fachwissen über den Au au einer Arbeitgebermarke. Dieses Wissen bleibt aber nicht theore- tisch. Die Anwendung auf die konkrete Problemstellung des Projektes sichert den Transfer in die beru iche Umgebung des Studierenden ab. Methodische Kom- petenzen wie die Analysefähigkeit und weitere werden während der Projektbe- arbeitung laufend entwickelt.
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Y GmbH“
 WeiterführendeLiteratur
V Bühner, R. (2005): Personalmanage- ment, 3., überarb. Au ., München.
V Erpenbeck, J.; von Rosenstiel, L.; Grote, V S. (Hrsg.) (2013): Kompetenzmodelle
von Unternehmen – mit praktischen
Hinweisen für ein erfolgreiches Ma- nagement von Kompetenzen, Stuttgart.
Krumm, S.; Mertin, I.; Dries, C. (2012): Kompetenzmodelle, Göttin- gen/Bern/Wien.
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