Page 219 - Handbuch HR-Management
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HANDBUCH HR-MANAGEMENT
Kapitel 4.10 / Resilienz
handlungsfähig zu bleiben, sich an dynamische Rahmenbedingungen und Situationen anzu- passen und diese aktiv mitzugestalten. Was er hierfür braucht, sind innere Stärke, Resilienz und Widerstandskra  – zusammengefasst als „Veränderungsfähigkeit“. Als Handlungsfeld im Rahmen eines Betrieblichen Gesundheitsma- nagements und dem Management von Leistungs- fähigkeit kommt dem Aspekt Veränderungsfä- higkeit damit eine besonders hohe Priorität bei.
Nicht jedem ist die Fähigkeit zur Veränderung gleichermaßen gegeben. Sie muss – und kann – erlernt werden. Die Basis hierfür scha en konkrete betriebliche Angebote in Form von Coaching- und Schulungsformaten für Füh- rungskrä e und Mitarbeiter. Zugleich muss Veränderungsfähigkeit von allen Beteiligten o en als Teil der Unternehmenskultur und -haltung erfahren werden können.
Organisationale Ebene der Resilienz
Veränderungsfähigkeit oder auch Wandlungs- fähigkeit ist im Wettbewerb der Innovationen auch eine Voraussetzung für die Überlebens- fähigkeit von Unternehmen. Mit der Einfüh- rung neuer Technologien passen sich Struktu- ren und Prozesse keineswegs automatisch an. Um ganze Organisationen, Teams und Mit- arbeiter für Veränderungen auf allen Ebenen  t zu machen, sollte intensiv an strukturellen Rahmenbedingungen sowie vor allem an der Organisationskultur gearbeitet werden. Eine Kultur, die Flexibilitätskompromisse und die Berücksichtigung pluraler Wertewelten um- fasst, und Strukturen, die den Mitarbeitern  exibles Handeln ermöglichen, scha en die erforderlichen Voraussetzungen für den Um- gang mit permanenten Veränderungen.
Interaktionale Ebene der Resilienz
Organisationale Resilienz entsteht überwie- gend als Resultat aus dem erfolgreichen Zu- sammenwirken der in der Organisation han- delnden Individuen, d. h. der Mitarbeiter und der Führungskrä e aller Ebenen. Die Interak- tion zwischen Führungskra  und Mitarbeiter, Führungskra  und Team sowie innerhalb von Teams lässt sich also als in hohem Maße er- folgskritisch beschreiben. Die Art und Weise, wie die Akteure und Teams aufeinander ein- wirken und zusammenwirken, sind wesent-
 Resilienz
Resilienz kommt vom lat. resilire: zu- rückspringen, zurückfedern, abprallen. Als Resilienz wird die Fähigkeit von Menschen und Organisationen bezeich- net, mit mehrdeutigen, unsicheren und komplexen Situationen, Hindernissen, Krisen und Veränderungen erfolgreich umzugehen.
 „Veränderungskarussell“
80 Prozent der Mitarbeiter und Füh- rungskrä e erleben gegenwärtig einen starken Veränderungsdruck in ihrem Ar- beitsumfeld; 90 Prozent erwarten diesen in den kommenden fünf Jahren. Dies er- gab eine aktuelle Studie der ias-Gruppe.
Weitere Ergebnisse der Studie unter: https://www.ias-gruppe.de/special- arbeitswelt-40.html
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