Page 199 - Handbuch HR-Management
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HANDBUCH HR-MANAGEMENT Kapitel 4.7 / Zeitwertkonten
Zeitwertkonten
Praktisch für beru iche Auszeiten, Weiterbildungen oder den Vorruhestand. Doch vor der Einführung von Zeitwertkonten sollte einiges beachtet werden.
Zvon Bodo Schick
eitwertkonten sind Arbeitszeit- konten und werden o  auch als Lebensarbeitszeitkonten bezeich- net. Sie enthalten Wertguthaben,
die durch erarbeitetes und nicht ausgezahltes Arbeitsentgelt aufgebaut werden. Diese Wert- guthaben dienen der Finanzierung von län- gerfristigen Freistellungen von der Arbeits- leistung oder der Verringerung der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit (Teilzeit). Sie können für den Vorruhestand, die Altersteilzeit, eine P egezeit, die Elternzeit, Quali zierungs- maßnahmen oder Sabbaticals (Aus-
zeit) in Anspruch genommen werden. Das alles bei fortlau- fendem Arbeitsverhältnis, Bezahlung und vollem Sozi- alversicherungsschutz und einem Insolvenzschutz, der
den Verlust des Wertgutha- bens bei einer Insolvenz des Arbeitgebers verhindert.
Grundlage für Zeitwertkonten ist eine Ver- einbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeit- nehmer über die Einrichtung der Zeitwert- konten, z.B. kollektiv durch Betriebsverein- barung oder individuell durch Einzelvertrag (Wertguthabenvereinbarung). Der Au au des Wertguthabens erfolgt durch Einbringung
von Arbeitsentgelt (z. B. Anteil laufender Be- züge, Überstundenvergütung, Urlaubsabgel- tung, Weihnachts- oder Urlaubsgeld, Prämi- en etc.); vor allem aber auch von Arbeitszeit. Dieses Wertguthaben muss von Gesetzes we- gen durch eine Absicherung gegen Störfälle und Insolvenz geschützt werden. Auf Antrag des Arbeitnehmers wird das Wertguthaben durch Freistellung von der Arbeit abgebaut.
Lebensarbeitszeitkonten und weitere Arbeitszeitkonten verständlich erklärt
Unter dem Oberbegri  Zeitwertkonten las- sen sich diverse Maßnahmen der Arbeitszeitgestaltung einord- nen, die unter verschiede- ne Kontenbegri e subsu- miert werden. Die Zeit- wertkonten stellen somit spezielle, in Geld geführte Arbeitszeitkonten dar, die das Ziel einer sozialversi- cherungsrechtlich abgesicher- ten Arbeitnehmerfreistellung von der Arbeitsleistung während des Berufsle- bens oder vor dem Beginn der gesetzlichen Rentenbezugsphase verfolgen. Bei Letzte- rem spricht man dann von einer Vorruhe- standslösung, die zum Beispiel in Form der Altersteilzeit realisiert werden kann. Hier wird zwischen Langzeit- und Lebensarbeits-
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