Page 124 - Handbuch HR-Management
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Kapitel 2.15 / Clickworking & Crowdsourcing
HANDBUCH HR-MANAGEMENT
ihrem eigenen Endgerät, auf dem zahlreiche andere Apps laufen. So werden Fehler sicht- bar, die in einer Laborsituation im Unterneh- men, wenn eigene Mitarbeiter mit fabrikneu- en Geräten testen, gar nicht au auchen. So - waretesting mit der echten Zielgruppe auf den eigenen Geräten ist also durch Crowdworker überhaupt erst möglich geworden.
Ein weiteres Beispiel: Crowdworker können am Point of Sale (POS) im Einzelhandel mit Fotos dokumentieren, ob eine Ware mit dem korrekten Preis ausgezeichnet und im La- den im richtigen Warensegment einsortiert ist. Dies wäre für Unternehmen nie  ächen- deckend zu leisten – beispielsweise in Super- märkten in ganz Deutschland.
Mit Crowdworking können sie auf entspre- chende Plattformen zugreifen, die ihnen die- se Informationen mithilfe vieler Personen vor Ort liefern können. Crowdworking bietet also zusätzliche, neue Möglichkeiten und er- setzt keine festen Mitarbeiter. Tätigkeiten, die vorher gar nicht in dieser Form erledigt wer- den konnten, können  exibel und ad hoc von Crowdworkern ausgeführt werden.
Digitaler Nebenerwerb bietet viel Fle- xibilität
Crowdworking bietet jedoch nicht nur viele Möglichkeiten für Firmen, sondern auch für die Crowdworker selbst: Wer sich entschei- det, auf diese Weise Geld zu verdienen, pro-  tiert von großer Flexibilität. Da es sich meist um Tätigkeiten handelt, die einen Laptop, ein Smartphone und einen Internetzugang erfor- dern, können Crowdworker arbeiten, wann und wo sie möchten. Sie können sich ihre
Arbeit frei einteilen, als Selbstständige eigen- verantwortlich und selbstbestimmt arbeiten und die Anzahl der Au räge, die sie anneh- men, selbst festlegen. Viele Personen nutzen Crowdworking als Nebenerwerb. Die Hans- Böckler-Sti ung hat in einer Studie von 2016 ermittelt, dass die durchschnittliche Arbeits- zeit eines Crowdworkers 14 Stunden pro Wo- che beträgt. Viele nutzen die Arbeitsform da- her während einer Ausbildung, zusätzlich zu einer selbstständigen Tätigkeit oder einem Teilzeitarbeitsverhältnis.
Code of Conduct: Faire Standards für die Crowdworking-Branche
Die Herausforderung für Crowdworking-An- bieter und ihre Kunden war und ist es, diese neue Arbeitsform als faire Art der Zusam- menarbeit zwischen Unternehmen und Indi- viduen zu etablieren. Die Plattformbetreiber müssen hinter der Ressource „Crowd“ die ein- zelnen Individuen und ihre wertvolle Leistung sehen.
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